Sändele am Atlantik


Retrospectiva

Fluggruppe Milchbuck (FGM): Thomas, Beni, Chris (v.l.n.r.)
Fluggruppe Milchbuck (FGM): Thomas, Beni, Chris (v.l.n.r.)

«Ueli, was isch die hütig Mission?» - «Mechä Chris, Mechä!»

 

Was nach einer Arbeitsinstruktion in einer Werkstatt klingt, ist in Tat und Wahrheit eine Trainingsinstruktion an der Dune du Pilat an der französischen Atlantikküste nahe bei Bordeaux.

 

Was verschlägt mich nach Südwestfrankreich? Einmal mehr ist die Antwort das Gleitschirmfliegen beziehungsweise das Groundhandling.

 

Obwohl ich bald schon seit drei Jahren einigermassen regelmässig mit dem Gleitschirm durch die Luft baumele, habe ich mich bisher kaum bemüht, meine Schirmbeherrschungsfertigkeiten zu entwickeln.

 

Schirmbeherrschungsfertigkeiten, ist das überhaupt ein deutsches Wort und falls ja um was geht es? Die erste Frage kann ich nicht abschliessend beantworten. Zur zweiten Frage: Die meisten Unfälle beim Gleitschirmfliegen finden meist in Bodennähe statt, entweder beim Starten oder Landen. Je besser Frau oder Mann den Schirm am Boden im Griff hat, desto besser können katastrophale Starts oder unglückliche Landungen vermieden werden. Man manövriert den Schirm also am Boden und deshalb nennt man das ganze Groundhandling. Ab nun folgen noch mehr Anglizismen, weil das Wort Schirmbeherrschungsfertigkeit ja nicht wirklich eine Bereicherung für die deutsche Sprache darstellt.

 

Zurück zum Thema: Zweimal im Jahr pilgert Paraworld.ch an die französische Atlantikküste, um im dortigen Sandkasten der Dune du Pilat viel Zeit den Groundhandling-Skills zu widmen. Meine Mitarbeiter und mein Chef waren einverstanden, dass ich sowieso am Abbau meines Feriensaldos arbeiten sollte und so hab ich mich für dieses sandige Abenteuer angemeldet.

 

Wir hatten eine perfekte Woche was das Wetter angeht. Täglich konnten wir uns an der Düne austoben und nur am letzten Tag gab es einen kurzen Regenguss.

 

Tag der Blamage - Walk of shame :D
Tag der Blamage - Walk of shame :D

Tag 1 stand ganz im Zeichen der Blamage. An der Düne gibt es eine Stelle wo der Wind aufgrund der Geländewölbung (Stichwort Düseneffekt) zunimmt. Wenn man in jenen Kanal reinkommt, dann ist es ziemlich mühsam wieder rauszukommen. Trotz Warnung hat es mich als blutigen Anfänger dreimal reingezogen und nur mit viel Krafteinsatz und wenig Mitgefühl für meinen Schirm (Marke Advance, Model Alpha 6, nachfolgend auch Alphina genannt) konnte ich mich befreien. Siehe Bild rechts.

 

Am nächsten Tag ging alles ein bisschen besser, den Schirm stabil in der Luft zu halten und Störungen schnell zu beheben wurde einfacher.

 

Am dritten Tag gelang mir dann der Durchbruch. Alphina und ich haben uns gefunden. Sie zickt nun weniger. Oder vielleicht kann ich nun halt einfach besser mit ihr umgehen.

 

Die restlichen Tage standen ganz im Zeichen von kiten, pinguinen und soaren. Unten dazu mehr.

 

Alles in allem eine geniale Woche mit viel Training, noch mehr gelernten Lektionen und tollen Gesprächen mit den rund 35 TeilnehmerInnen. In der Galerie einige Impressionen. Habt Ihr Lust auf einen Gleitschirm-Schnuppertag, dann schaut mal bei Paraworld.ch rein.

 

Vielen Dank an Paraworld.ch für die geniale Organisation, an Matti, Roli und Anna für das köstliche Essen und allen TeilnehmerInnen für interessante Gespräche und eine wunderbare Woche.

 

 

Nun zurück in den Stollen. Bis bald und liebe Grüsse,

 

Chris


Galería


schirmbeherrschungsfertigkeiten & dünenspass

Pinguin-Start (pinguinen)

 

Man halte den Schirm oben und liege in den Sand rein, ein paar Pinguin ähnliche Geräusche und nun muss man nur noch auf eine Böe warten, die einem in die Luft buxiert.

 

kiten (segeln)

 

Man neige den Schirm in den Wind, liege ein wenig ins Gurtzeug und mache ein paar Schritte. So kann man sich vom unteren Ende der Düne ans obere Ende ziehen lassen. Je nach Wind lässt man sich komplett ziehen oder sprintet den Sandhügel rauf. Perfekt wäre wenn der Schirm mit dem einen Ende fast den Boden berühren würde.

 

 

soaren (im Aufwindband fliegen)

 

Einfach erklärt: Wind prescht gegen eine Fläche und erzeugt dabei ein Aufwindband, in welchem man fliegen kann. Fliegt man nun also in so einem Aufwindband nennen wir das Ganze soaren.



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